Naturheilpraxis Jeannette Schulz in Essen


Gemüse-Heilkunde im Siepental

Giersch - der Gärtnerschreck
(Aegopodium podagraria)

Giersch oder Geißfuß ist eine robuste, anspruchslose Pflanze, die schnell zum unerwünschten Bodendecker wird und sich im Garten kaum ausrotten lässt - ein Unkraut eben! Aber: Giersch wird auch Soldaten­petersilie, Zipperlekraut und Gichtkraut genannt und war früher sowohl als schmackhaftes Wildgemüse als auch als Heilkraut bei Gicht und rheumatischen Schmerzen berühmt.

Schon die Römer nutzten Geissfuss als Gemüse. Die ganz frischen, noch gefalteten Blättchen schmecken pur oder im Salat am besten: Aromatisch, leicht nach Petersilie und Möhre mit denen sie auch verwandt sind. Diese Leckerbissen sind reich an Vitamin C, auch an Karotin, Eisen, Kupfer, Mangan und ätherischen Ölen. Die älteren Blätter, ohne die Blattstiele kann man wie Spinat kochen, in die Suppe tun oder trocknen und zum Würzen benutzen. Für die Neun-Kräuter-Suppe an Gründonnerstag war Giersch früher der Haupt-Bestandteil und damit unverzichtbar. Und das Schönste: Wenn man den Giersch fleißig beerntet, wachsen fast das ganze Jahr viele, frische, grüne Blättchen nach, pflegefreies Dauergemüse! Die hellen Wurzeln brechen wie Glas und aus jeder treibt die Pflanze erneut aus (und das treibt manchen Gärtner zum Wahnsinn).Auch aus den Wurzeln kann man Tee machen oder man nimmt sie für äußere Anwendungen, z. B. als Abkochung für ein Fußbad bei schmerzenden Füßen.

Im lateinischen Gattungsnamen taucht der Hinweis auf die Gicht (Podagra) auf und um diese zu behandeln, wurde Giersch im Mittelalter auch in Klostergärten angebaut. Als Gicht wurden alle möglichen schmerzhaften Erkrankungen des Bewegungsapparates bezeichnet und zu deren Linderung kann er auch heute gut eingesetzt werden. Er regt die Ausscheidung an, entsäuert und ist daher ideal für die Frühjahrskur.

Zum Anbau im eigenen Garten empfiehlt sich vielleicht ein Kübel oder eine Wanne, wenn er sich nicht so stark ausbreiten soll, oder ist er vielleicht schon da? Beim Sammeln muss man darauf achten, ihn nicht mit anderen Doldenblütlern zu verwechseln, von denen einige giftig sind.


Wer mehr über Heilpflanzen erfahren möchte - wilde und kultivierte -, über Anbau, Ernte und Anwendung oder sein Wissen und seine Erfahrungen weitergeben möchte, ist eingeladen, jeden ersten Mittwoch im Monat um 16.30 Uhr zum „Gesundheitsgarten“ im Siepental, Ahrfeldstraße.





Jeannette Schulz
Praxis für
Chinesische Medizin
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